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10 Tipps zur Fotobearbeitung, mit denen Ihre Fotos noch professioneller aussehen

Fotograf

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Professionelle Autoren überarbeiten ihre Werke. Von Vladimir Nabokov stammt das berühmte Zitat: „Ich habe jedes Wort umgeschrieben, das ich jemals veröffentlicht habe – oft auch mehrmals. Meine Bleistifte überdauern deren Radiergummis.“

Professionelle Fotografen machen nicht einfach nur ein Foto. Sie verwenden eine Vielzahl von Bearbeitungstechniken, damit Bilder aussehen, wie sie sollen, statt so, wie sie sind. Bei einigen dieser Techniken geht es um einen Wechsel der Ausrüstung vor Ort, bei anderen um die Nachbearbeitung.

(Und denken Sie nicht, dass dies nur ein modernes Phänomen ist. Die Kunst der Fotografie befasst sich bereits seit dem 19. Jahrhundert mit dem Retuschieren von Bildern.)

Ob Sie nun Hobbyfotograf sind, der professionellere Fotos schießen möchte, oder ein Enthusiast für Fotobücher, der sich zusätzliche kreative Tools wünscht, wir haben für Sie zehn Profi-Tipps zur Fotobearbeitung zusammengestellt, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern.

Der beste Anfänger-Tipp zur Fotobearbeitung

Der beste Tipp, den wir Anfängern geben können, lautet: experimentieren und Spaß haben!

Denken Sie nicht, dass Sie von Anfang an professionelle Bilder machen müssen. Machen Sie sich mit Ihren Geräten vertraut, erkunden Sie Ihre Foto-Bearbeitungssoftware und lernen Sie, alle Sorgen hinter sich zu lassen und einfach Spaß an der Bearbeitung zu haben. Sie werden noch großartige Fotos machen, auf dem Weg dahin warten jedoch sicher noch einige Fehler auf Sie. Wenn Sie den Prozess selbst lieben, werden Sie diese Mühen aber nie als Zeitverschwendung sehen.

Um mit Ihren Experimenten zu beginnen, sollten Sie zunächst vielleicht den Stil eines Ihrer Lieblingsfotografen nachahmen. Vielleicht gefällt Ihnen ein Fotograf, der für seine Bearbeitungen lebendige, surreale Farben verwendet, oder vielleicht einer, der für mehr Realismus nur leicht Hand anlegt. Unabhängig davon, wofür Sie sich entscheiden, die Imitation des Stils eines bestimmten Fotografen hilft Ihnen nicht nur dabei, sich an Ihre Ausrüstung zu gewöhnen, vielleicht produzieren Sie sogar einige einzigartige Ergebnisse.

Grundlagen der Belichtung

Unter Belichtung versteht man die Lichtmenge, die auf den Film trifft, bzw. heutzutage auf den Bildsensor. Für die Bearbeitung ist das Verständnis der Belichtung von großer Bedeutung, da Ihnen eine passende Manipulation an dieser Stelle ein Bild liefern kann, mit dem Sie gerne arbeiten. Es gibt drei Hauptkomponenten für die Belichtung (das sog. Belichtungsdreieck). Diese sind:

  • ISO – die Lichtempfindlichkeit der Kamera. Je niedriger der ISO-Wert, desto dunkler das Bild und umgekehrt.
  • Blende – das Loch im Objektiv, durch das Licht fällt. Kleine Blenden erzeugen dabei eine große Tiefenschärfe und umgekehrt.
  • Verschlusszeit – die Geschwindigkeit, mit der die Blende geöffnet wird, um Licht einzufangen. Je langsamer sie öffnet, desto mehr Licht wird eingelassen.

Indem Sie diese Komponenten anpassen, erhalten Sie Fotos, bei denen sich Fokus, Klarheit, Farbsättigung, Tiefenschärfen usw. unterscheiden. Dies wirkt sich direkt auf die Qualität der Fotos aus, mit denen Sie in der Nachbearbeitung arbeiten, sodass Sie sich mit jeder dieser Einstellungen vertraut machen sollten.

Sie finden eine detaillierte Diskussion über das Belichtungsdreieck bei Photography Life, und Improve Photography hat für die ersten Schritte einen wunderbaren Spickzettel

Tipps für Fotos bei schwachem Licht

Fotografie bei schlechten Lichtverhältnissen kann schwierig sein, aber da so viele Familienmomente am späten Abend stattfinden – Sportveranstaltungen, Laternenumzüge, Kunstspaziergänge im Sommer und so weiter – lohnt es sich, zu lernen, auch unter weniger idealen Bedingungen tolle Aufnahmen zu machen.

Drei grundlegende Tipps für schlechte Lichtverhältnisse:

  1. Verwenden Sie eine große Blendenöffnung, um mehr Licht einzulassen.
  2. Erhöhen Sie den ISO-Wert, um ein helleres Bild zu erhalten
  3. Reduzieren Sie die Verschlusszeit, um Bewegungsunschärfen zu begrenzen. Das resultierende Bild ist vielleicht ein wenig grobkörnig, das kann jedoch bei der Nachbearbeitung ausgeglichen werden. Wenn Sie beispielsweise Photoshop verwenden, finden Sie unter Filter das Werkzeug „Rauschen reduzieren“.

Und was ist mit einem Blitz? Lieber nicht. Wir kennen ja alle diese überbelichteten Bilder, bei dem alle in fahles Licht getaucht sind. Wenn Sie einen externen Blitz haben, können Sie mit indirektem Licht experimentieren, aber lassen Sie den Blitz im Zweifel einfach weg.

Hochzeit bei schlechten Lichtverhältnissen

Von Richard Schneider finden Sie eine detaillierte Infografik zur Fotografie bei schlechten Lichtverhältnissen auf Picture Correct. Hier erfahren Sie mehr.

Tipps für eine niedrige Auflösung

Welche ist die beste Auflösung? Das hängt davon ab, was Sie mit dem Foto machen möchten.

Bei Druckprojekten, z. B. bei Fotobüchern, sieht das Bild umso besser aus, je höher die Auflösung. Sie sind sich noch nicht sicher, ob Sie das Foto wirklich verwenden werden? Machen Sie Ihre Aufnahmen trotzdem mit einer hohen Auflösung. Sie können sie dann immer noch herunterskalieren.

Online-Bilder sind da eine Ausnahme. Sie verfügen in der Regel über einen PPI-Wert (Pixel pro Zoll) von 72, da diese Auflösung lange Ladezeiten verhindert und auf einem Monitor dennoch gut aussieht. Online-Bilder sehen jedoch beim Ausdrucken verschwommen aus, daher sollten Sie auch hier hochauflösende Aufnahmen machen und sie dann herunterskalieren.

Bearbeitungsprogramme bieten eine Option für das Upscaling der Auflösung. Das Photoshop-Tool Bild neu berechnen erhöht den PPI eines Bildes. Betrachten Sie dies jedoch eher als Notlösung, da die Bilder nicht so sauber sind, als wären sie von vornherein mit der gewünschten Auflösung aufgenommen worden.

Foto-Tipps zur Größenänderung

Mit den Programmen von heute lassen sich Fotos leichter denn je ändern. In Photoshop befindet sich unter der Registerkarte „Bild“ die Option Bildgröße, mit der Sie Pixel-Bemaßung, Dokumentgröße und Auflösung des Bildes anpassen können.

Scheuen Sie sich nicht, mit dem Framing zu experimentieren, wenn Sie die Größe ändern. Wenn Sie beispielsweise das Bild verkleinern, möchten Sie vielleicht Teile der Aufnahme aus dem Bild schieben und das Motiv neu zentrieren. Wenn Sie stattdessen ein Bild vergrößern, können Sie das Motiv auch verschieben, um einen dynamischen negativen Raum zu schaffen.

Sie haben vergessen, die Bildgröße zu ändern, bevor Sie mit dem Fotobuch angefangen haben? Kein Grund zur Sorge. Mit den nativen Skalierungstools von Motif können Sie das Foto schnell und effizient auf die gewünschte Größe bringen.

Tipps für den Fokus

Scheuen Sie sich nicht, den Autofokus zu deaktivieren und die Fokussierung von Hand einzustellen. Ja, das mag erstaunlich klingen, aber lassen Sie uns das erklären.

Moderne Kameras verfügen über einen unglaublich fortschrittlichen Autofokus, aber gelegentlich hat man den Eindruck, dass die Kamera nach dem Motiv zu „jagen“ scheint, auf das Sie den Fokus legen möchten. Mit dem manuellen Fokus haben Sie viel mehr Freiheit, die Aufnahme genau nach Ihren Wünschen zu gestalten. Verwenden Sie stattdessen den einzelnen Autofokus. Dadurch sagen Sie Ihrer Kamera, dass Sie sich auf ein einzelnes Motiv konzentrieren möchten, und nicht alles in der Aufnahme gestochen scharf sein muss.

Blume

Eine Ausnahme wäre aber, wenn Sie versuchen, ein aktives Ziel einzufangen. Verwenden Sie in diesem Fall den kontinuierlichen Autofokus in Verbindung mit dem Burst-Modus. Ja, Sie werden viele Fotos machen und auswerten müssen, aber es gibt eine gute Chance, dass ein oder zwei Bilder genau richtig sind, um Ihr Fotobuch lebendig zu gestalten.

Schließlich sollten wir auch nicht vergessen, dass es noch eine Bearbeitungssoftware gibt. Mit der Photoshop-Option Fokusbereich können Sie das gewünschte Motiv hervorheben, mit der Option Lens Blur können Sie den Hintergrund noch stärker aus dem Fokus nehmen.

Tipps zur Reduzierung von Bewegungsunschärfen

Die beste Möglichkeit, Bewegungsunschärfen zu reduzieren, besteht darin, die Kamera gut zu fixieren. Ein Stativ ist hier die perfekte Lösung – es ist eine dieser Situationen, in denen man sich mit Technik das Leben ein bisschen leichter machen kann.

Natürlich wird es Situationen geben, in denen ein Stativ im Weg wäre, sodass Sie kreativ werden müssen. Behelfsmäßige Stative wie Zaunpfähle oder Parkbänke kommen da wie gerufen. Sie können sich auch selbst zum Stativ machen, indem Sie sich an eine Wand lehnen oder mit den Armen auf einen Tisch stützen.

Da ein schnellerer Verschluss weniger Bewegungen erkennt, sollten Sie die Verschlusszeit erhöhen. Die allgemeine Regel lautet „1 geteilt durch die Brennweite des Objektivs“. Wenn Sie also ein Objektiv mit 100 mm haben, sollten Sie als Verschlusszeit 0,01 Sekunde (1/100) wählen. Bei einem 200-mm-Objektiv wären das 0,02 Sekunden (1/200). Und so weiter.

Sie können die Bewegungsunschärfe in der Nachbearbeitung weiter reduzieren. In Photoshop befindet sich unter der Registerkarte „Filter“ die Option Verwacklung reduzieren. Wenn Sie einen Bewegungsunschärfe-Effekt erzielen möchten, wählen Sie unter der Registerkarte „Filter“ die Option Bewegungsunschärfe, um Ihrem Bild etwas Pepp zu verleihen.

Tipps für die Landschaftsfotografie

Landschaften sind eine großartige Gelegenheit, um professionelle Bearbeitungstechniken zu üben. Sie bieten so viele verschiedene Möglichkeiten zum Experimentieren, dass Sie ganz unterschiedliche Ergebnisse erzielen können, die alle auf ihre Art ansprechend aussehen.

Versuchen Sie es mal mit einem Polarisationsfilter. Damit werden Reflexionen reduziert, Blendeffekte unterdrückt und der Himmel abgedunkelt. Sie sollten auch den Vorder- und Hintergrund scharf stellen, um diese Tiefe beizubehalten und dem Betrachter das Gefühl zu geben, mitten im Bild zu stehen. Koppeln Sie einfach eine kleine Blende mit einer langsamen Verschlusszeit und halten Sie die Kamera ruhig.

Schärfen Sie dann die Details in der Nachbearbeitung. Vertiefen Sie die Schwarztöne, erhöhen Sie die Klarheit und verwenden Sie verschiedene Optionen, um Rauschen (Körnigkeit) zu entfernen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Passen Sie das Foto einfach solange an, bis das Foto den schwierig einzufangenden Wow-Faktor vermittelt, wegen dem Sie das Bild überhaupt erst aufgenommen haben.

Berge

Motive im Rahmen ausrichten

Zu viele Hobbyfotografen zentrieren das Motiv im Sucher und fertig. Natürlich ist das eine bewährte Methode, aber es ist auch langweilig. Mit dem richtigen Framing können Sie sich in der Welt ausdrücken, also versuchen Sie ruhig einmal etwas Neues.

Eine Möglichkeit, Ihre Komposition zu verfeinern, ist der Goldene Schnitt. Legen Sie in Gedanken eine Fibonacci-Spirale über den Rahmen und richten Sie die Aufnahme so aus, dass die interessanten Punkte im Bild die Augen des Betrachters vom Äußeren der Spirale zur Mitte führen. Es ist schwierig, das mit Worten zu erklären, deshalb finden Sie hier einige Bildbeispiele.

Sie können auch versuchen, die Aufnahme innerhalb des Rahmens nochmals einzugrenzen. Denken Sie z. B. an den Blick auf eine Landschaft durch ein offenes Fenster, ein Kind, das von einem Spielplatz umgeben ist, oder einen geliebten Menschen, der auf seinem liebsten Wanderweg von Bäumen umrahmt wird.

Denken Sie daran, dass Sie beim Bearbeiten den Rahmen ändern können, indem Sie zuschneiden, drehen oder mit der Maus ziehen. Alles ganz einfach.

Hund

Tipps für die Farbgebung

Die meisten Anfänger trauen sich an Farbregler nicht heran. Es gibt so viele Zahlen, Änderungen können sich übermäßig dramatisch anfühlen und es kann sehr schwierig sein, die gewünschte Palette zu erreichen.

Unser erster Tipp ist, immer an den gewünschten Effekt zu denken. Möchten Sie die Farben surreal verstärken? Dann steigern Sie die Sättigung. Möchten Sie eine bestimmte Farbe hervorheben? Vergessen Sie nicht, mit dem Kontrast herumzuspielen. Möchten Sie eine bestimmte Emotion hervorrufen? Mit dem Wärme-Schieberegler können Sie z. B. einen nostalgischen Effekt erzielen.

Achten Sie auf alle Farben, die in der Aufnahme vorhanden sind. Bei Ihrer Landschaft geht es vielleicht um die lebendigen orangefarbenen, gelben und roten Töne eines wunderschönen Herbstwaldes, aber ist da nicht der blaue Himmel durch die Blätter zu sehen? Wenn ja, ignorieren Sie den blauen Schieberegler nicht.

Wie bei der Landschaftsfotografie gibt es auch hier kein Richtig oder Falsch, die Farbgebung ist ein Mittel der künstlerischen Gestaltung. Die richtige Lösung ist die, die Sie ästhetisch ansprechend finden.

Motif hilft Ihnen dabei, Ihre professionelle Note zu finden

Mit diesen Tipps und Tricks zur Fotobearbeitung unternehmen Sie den ersten Schritt zu professioneller aussehenden Fotos. Darüber hinaus bietet Motif Ihnen Unterstützung beim Zusammenstellen von Fotobüchern, in denen Sie Ihre Arbeiten ausstellen können.

Mit der Autoflow-Option können Sie fortschrittliche Technologien zur Analyse Ihrer Aufnahmen nutzen. Unter anderem achtet Motif bei der Auswahl Ihrer besten Bilder auf Fokus, Klarheit, Framing und Ausrichtung. Das ist nicht nur zum Sortieren hilfreich, sondern lässt Sie manchmal erst den wahren Wert eines Foto erkennen, den Sie vielleicht bisher übersehen haben. Wenn es um die Layoutgestaltung geht, ist Motif mit intuitiven Tools ausgestattet, mit denen das Bearbeiten von Fotos zur zweiten Natur wird.

Probieren Sie Motif aus und erleben Sie, wie perfekt man seine professionellen Fotos in einem wunderschönen Fotobuch präsentieren kann.